Nun sind die wunderbaren Rauhnächte vorbei und als Abschluss der Weihnachtszeit feiern wir vielerorts die Heiligen Drei Könige.
Vor vielen Jahren habe ich als junge Frau zu den drei Königen meiner Krippe auch drei Frauen gestaltet. Als tiefer Erinnerung vielleicht von ursprünglichem Wissen, denn so weit hergeholt sind sie gar nicht.
Sie sind auch bekannt unter dem Begriff der drei Bethen: Wilbeth, Ambeth und Borbeth. Die dreifache Gestalt der Muttergöttin Percht welche durch das Land zog und ihren Segen über Haus, Hof, Mensch und Vieh verteilte.
Die heiligen drei Frauen
Da war die weisse Göttin Wilbeth welche stand für die Frühlingskraft, die Gestalt eines jungen, unschuldigen Mädchens. Eine Lichtgestalt, wie wir sie im Jahreskreis an Imbolc feiern. Im Zuge der Christianisierung wurde sie zur Hl. Katharina. Dann zum König Kaspar, welcher Myrrhe bringt. Myrrhe hat eine weissliche, bis rötliche Färbung und steht für die Verbindung der Spiritualität zur körperlichen Manifestation. Wie es auch bei einer Geburt geschieht.
Dann Ambeth, die rote Göttin für Fruchtbarkeit, Wachstum und Mutterschaft, die Sommerfrau wurde zur Hl. Margaretha und dann zu König Melchior, welcher Gold bringt. Gold steht für Fülle und Reichtum, wie er als Frau und Mutter in den besten Jahren zu fühlen ist.
Borbeth steht für die schwarze Göttin, die weise Alte welche für Rückzug, Herbst/Winter steht. Borbeth wurde zur Hl. Barbara und dann zu König Balthasar, welcher Weihrauch bringt. Weihrauch steht für Vergeistigung, Emporstreben und wird heute noch oft bei der Totenliturgie eingesetzt.
Zusammenhänge
Im Zuge der Christianisierung wurden also die ursprünglichen Damen umgetauft auf Katharina, Margaretha und Barbara - die drei heiligen Madln. Als ihren Segen brachten sie auf die Türschwellen ihre XXX an, quasi ihre Unterschrift als noch fast niemand lesen und schreiben konnte. Das X ist ein grosses Lebenssymbol - die Gebärhaltung - die Öffnung nach unten zu Mutter Erde und oben zu Vater Himmel.
Schliesslich waren auch diese drei Frauen wohl noch zuviel Frauenpower und so wurden sie ersetzt durch die drei Könige mit den Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar. Man achte auf die gleichen Anfangsbuchstaben;-)! Denn in der Bibel steht nur im Matthäus-Evangelium etwas über Magier aus dem Osten. Keine Namen, keine Anzahl oder ähnliches.
Spannend oder?
Wie kannst du diesen Tag zeitgemäss für dich feiern?
In der Schweiz ist es üblich, diesen Tag mit einem Dreikönigskuchen zu feiern. Es wird ein Zopfähnlicher Teig hergestellt, kleine Teigballen geformt und in einer davon eine kleine Königsfigur versteckt. Wer diesen dann findet, ist König für einen Tag und darf die Krone anziehen. In der Familie natürlich immer ein spassiges Highlight.
Aber was kannst du als bewussste, achtsame Frau dieser Zeit mitnehmen und wie feiern? Ganz einfach, gut in den Alltag integrierbar:
- Gehe in die Natur und stelle dich als lebendiges X in die Umwelt. Beine leicht gespreizt, Arme gegen den Himmel erhoben, die Verbindung zwischen Mutter Erde und Vater Himmel. Lasse die Kräfte bewusst durch und in dich hineinfliessen.
- reflektiere über die drei Lebensbereiche: Kindheit, Mutterschaft und Altenzeit. Was nimmst du mit? Was sind/waren Herausforderungen? Was Geschenke? Wie stellst du es dir vor?
- zeichne, gestalte das Symbol der Dreifaltigkeit, mit Farben, unterschiedlichen Schattierungen, es mit Kreide aufmalen und nachlaufen, Collagen mit den drei Qualitäten. Je nachdem wie intensiv du es haben magst.
- diese Übung kann man nicht genug machen: egal ob du den König im Kuchen hattest oder nicht! Setze dir selbst die Krone auf und nimm dich wichtig. Erkenne deine Wünsche und Bedürfnisse und erfülle sie dir. Du brauchst nicht auf irgendwelche Magier zu warten. Du hast die ganze Magie in dir. Feiere sie. Ideen für mehr Selbstliebe findest du hier: Reise zur Selbstliebe
Ich wünsche dir einen wunderbaren König(innen)tag. Auf dass sich der Segen auf dir und deiner Familie niederlässt und du ein zufriedenes, glückliches und gesundes Jahr erlebst.
Fabienne