Pfingsten - ein Wochenende an dem der Heilige Geist gefeiert wird. Ich recherchierte nach dem Hintergrund von diesem Fest und möchte es dir in Form einer Geschichte erzählen. Eine Geschichte von ihr….Sie, die du kennst aus meinem Buch “Frau im Flow”. Sie, deren Namen nicht genannt werden braucht, denn es kann jede sein:
Pfingstwochenende, die Menschen versammeln sich, um die Symbolik des Heiligen Geistes zu ehren. Irgendwas mit Feuerzungen, das ist ihr noch im Gedächtnis. Sie sitzt im Kirchenbank und schaut herum. Ob auch zu diesem Fest vergessene Weiblichkeit zu finden ist?
Das Kind neben ihr blättert in einem Kinderbüchlein über die Schöpfungsgeschichte: “Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, als Mann und Frau schuf er sie.”
So steht da. Nach seinem Bilde - Mann UND Frau. Wenn Gott also nur männlich wäre, warum sollte er dann eine Frau erschaffen? Sie ist ganz fasziniert von diesem Gedanken, der in ihr aufploppt. Fast alle Mythen, Religionen und Kulte erzählen von einer weiblichen Gottheit oder einer harmonischen Vereinigung von männlichen und weiblichen Kräften bei der Erschaffung der Welt. Nur im Judentum und Christentum schien die Schöpfung allein auf die männliche Gottheit zurückzuführen zu sein. Doch es gibt Hinweise in der Bibel, die darauf hindeuten, dass auch hier eine weibliche Kraft mitwirkte.
Sie bleibt eine Weile still, in sich gekehrt. Doch, klar, sie weiss es, die weise, die geistige Kraft hatte einen weiblichen Namen: Sophie! Sie ist es. Sie ist die Göttin, als Gesellschaft von Gott. Ein tolles Team. Zwei, die sich in ihrer lustvollen Schaffenskraft gegenseitig beflügeln. Er macht und tut, während sie die Ideen und die Kraft liefert.
Und natürlich, wie viele Jahrhunderte lang, wurde diese Weiblichkeit dann irgendwann zu viel, die Macht der Kirchenväter war gefährdet. Die Taube wurde zum neutraleren Symbol der Sophie (es gibt übrigens viele weitere Vogelgöttinen wie Isis und Mut). Und dann, als die Kirche römisch wurde zu “spiritus sanctus” und damit definitiv männlich.
Aufsteigende Tränen wollen rollen. Nicht hier, nicht jetzt. Sie blickt nach oben, damit die Tränen in ihr wieder versiegen.
Da sieht sie es.
An der Decke: ein Dreieck mit dem göttlichen Auge und einer Taube.
Da ist das Symbol der vergessenen Weiblichkeit. Das Dreieck repräsentiert die Triade des weiblichen Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt oder von Jungfrau über Mutter zur Weisen. Es symbolisiert den Ursprung von allem. In der Mitte befindet sich das Auge Gottesvaters, während die Weiblichkeit die Männlichkeit umrahmt und umgibt.
Ha, schmunzelt sie, Bilder waren immer schon bedeutender als Worte. Bilder sind in jeder Sprache zu verstehen.
Sie geht nach Hause, still und entfacht ein Feuer in ihrer Feuerschale im Garten. Sie denkt an die Zeit, als die Schöpfung von einer harmonischen Vereinigung männlicher und weiblicher Kräfte getragen wurde. Und obwohl die offizielle Darstellung des Pfingstfestes den männlichen Heiligen Geist feiert, weiss sie, dass die Weiblichkeit nie wirklich verschwunden ist. Sie lebt weiter in den Herzen und Seelen. Darum legt sie noch Holz nach, feiert das wahre Feuer des Geistes und die weibliche Urkraft.
Feiern wir dieses Wochenende die Kraft der Hl. Geistin, die Urgöttin Sophia und ihre Kraft zu Ideen und Inspiration.
(Text inspiriert von artedea.net)
Wenn du Lust hast auf mehr weibliches Wissen, in deinem Alltag, dann melde dich an für meine Moon-School. Hier feiern wir rund um ein virtuelles Feuer die ewige Weiblichkeit.
Herzensgrüsse
Fabienne